Silvester 2019

Für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, sehr viel ernster zu sein und wesentlich weniger zu lachen.

Habt einen guten Jahreswechsel, liebe Freundinnen und Freunde, und macht 2020 so unstet wie’s nur geht. Bildet euch eine Meinung und macht kein Copy&Paste mit der von anderen. Seid freundlich, wenn ihr es sein könnt, seid deutlich, wenn ihr es sein müsst, seid traurig, wenn ihr es nicht sein dürft. Achtet auf euren Rücken und bleibt ruhig mal liegen. Gähnt, aber nehmt die Hand vor den Mund. Tragt keine Hüte in geschlossenen Räumen. Seid diszipliniert, aber nur manchmal. Grüßt die Frau an der Kasse und bestellt nicht soviel Scheiß im Internet. Boykottiert Boykotte. Fahrt mit dem Auto zum Metzger und lasst es dann dort stehen. Bringt euren Haustieren Gedichte bei. Lest Bücher und lange Artikel über maulbrütende Buntbarsche. Schnappt über vor Gram. Schimpft auf Gegenstände, schießt nicht auf die Boten und lasst die klugen, ambitionierten, engagierten jungen Menschen in Ruhe: Seid verdammt nochmal nicht so überheblich, the kids are alright! Esst Pflaumenknödel und ab und zu Blumenkohl. Lernt den korrekten Imperativ und es schadete auch nichts, wendetet ihr den Konjunktiv angemessen an. Singt. Kündigt euren Mobilfunkvertrag und macht einen neuen. Seid nicht gleich eingeschnappt, wenn sich jemand an die eigene Nase fasst. Macht was mit online. Schreibt mal wieder einen Brief von Hand mit einem Stift auf Papier. Beugt Knie und Verben. Lasst mal einen stehen, habt mal einen sitzen, lasst euch mal gehen. Benutzt Comic Sans. Seid dankbar, wenn’s keiner erwartet. Redet im Schlaf. Verflucht die Gravitation. Lobt Titten, Penen und richtige Pluralle. Grüßt mir Lugano und grüßt mir den See. Nehmt euch ein Beispiel an mir und macht’s mir nicht nach.

Und bitte hört gute Musik. Oft. Und laut!

Planet Earth is blue.

Pax nobiscum,
Björnbär